Am 8. Juni 2018 hat die Berlin School of Public Health erstmalig den BSPH-Preis für exzellente Masterarbeiten in den Masterstudiengängen Public Health, Epidemiologie und Applied Epidemiology verliehen. Die diesjährigen Preisträgerinnen sind Frau Dr. Anna Maria Rohde und Frau Dr. Julia Bitzegeio.
Frau Dr. Anna Maria Rohde erhält den ersten, mit €1.250 dotierten Preis, für ihre Arbeit: „Fluoroquinolone resistance in 3rd generation cephalosporin resistant Enterobacteriaceae – a multicenter study in 6 German university hospitals“.
Prof. Schaade, Vizepräsident des Robert Koch-Instituts und Jurymitglied begründet die Entscheidung wie folgt: „Antibiotika-Resistenzen sind ein großes Problem und wichtiges Public Health Thema. Frau Rohde konnte durch ihre Analysen aufzeigen, dass bereits bei der Krankenhauseinweisung bestimmte Antibiotikaresistenzen bei Patienten vorhanden waren, die auf einen nachlässigen Gebrauch dieser Antibiotika im ambulanten Bereich schließen lassen. Sie belegt damit, dass eine bessere Kontrolle der Antibiotika-Abgabe im ambulanten Bereich, beispielsweise durch Antibiotika-Stewardship-Programme und ein weltweites Verbot des freien Verkaufs von Antibiotika, einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Wirksamkeit von Antibiotika leisten könnten“.
Frau Dr. Julia Bitzegeio erhält den zweiten, mit €750 dotierten Preis, für ihre Arbeit: „Evaluating a possible waning effect of measles vaccination in cases reported during a large outbreak in Berlin 2014/2015 using stochastic simulation modeling”.
Masern ist für den Menschen eine hoch-ansteckende Infektionskrankheit und trotz bewährter Impfstoffe kommt es auch in Deutschland immer wieder zu Masernausbrüchen. Prof. Kurth, Leiter des Instituts für Public Health und Jurymitglied lobt: „Frau Bitzegeio hat ein Simulationsmodell entwickelt, dass die in der Bevölkerung vorhandene natürliche Immunität bei der Berechnung der Impfeffektivität berücksichtigt. Präzise Kenntnisse der Impfeffektivität sind eine wichtige Voraussetzung, um die Krankheitslast in Deutschland auf ein Minimum zu reduzieren. Ein Aspekt bei der Berechnung der Impfeffektivität ist die nachlassende Immunität in der Bevölkerung, die jedoch bislang nicht durch Zahlen belegt ist“.
Von den in 2017 abgeschlossenen Masterarbeiten haben 12 Arbeiten aus den weiterbildenden Masterstudiengängen Public Health, Epidemiologie und Applied Epidemiology die Kriterien für die Vorauswahl erfüllt. Die Arbeiten der beiden diesjährigen Preisträgerinnen zeichnen sich besonders durch ihre ausgezeichnete Methodenkompetenz und die Public Health-Relevanz ihrer Forschungsfragen und Schlussfolgerungen aus. Ein dritter Preis wird in diesem Jahr nicht vergeben.
Die Charité – Universitätsmedizin Berlin, die Technischen Universität Berlin und die Alice Salomon Hochschule Berlin haben sich 2015 zur Berlin School of Public Health (BSPH) zusammengeschlossen, um eine fundierte Ausbildung in den theoretischen und angewandten Gesundheits- und Bevölkerungsgesundheitswissenschaften anzubieten. Im direkten Anschluss an ein gesundheitsorientiertes Bachelorstudium können Studierende an der BSPH den konsekutiven Masterstudiengang Public Health belegen. Im Rahmen der beruflichen Weiterbildung werden Public Health und Epidemiologie auch als weiterbildende Masterstudiengänge in Teilzeit angeboten. Jedes Jahr schreiben sich etwa 110 Studierende an der BSPH ein. Der konsekutive Masterstudiengang Public Health besteht seit 2016, die weiterbildenden Studiengänge werden bereits seit 1995 von der Charité durchgeführt.
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